Sonntag, 17. März 2013

Offener Roman an Focus, letzter Teil..

...ah ja, man merkt das ich mich nicht kurz fassen kann.

Entschuldigt die Warterei, derweil brauchte ich einfach ein paar gut geschriebene Focusartikel um mich abzulenken.
Etwa den Burn Out bei Spitzensportlern oder das Versagen Europas beim Eisbärenschutz beziehungsweise die Perversion deutscher Jäger die gegen viel Geld Spitzmaulnashörner, Elefanten und auch Tiger abknallen.

Zuhause Tierschutz predigen und im Ausland  auf alles schießen was sich bewegt 'hüstel*

http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/schwarzer-tag-fuer-den-tierschutz-artenschutzkonferenz-billigt-jagd-auf-eisbaeren_aid_935056.html

http://www.focus.de/reisen/service/jagdreisen-weltweit-urlaub-mit-der-lizenz-zum-toeten_aid_712078.html

http://www.focus.de/wissen/natur/tiere-und-pflanzen/forscher-lueften-gen-raetsel-alaskas-braunbaeren-sind-eigentlich-eisbaeren_aid_940378.html

Immer wieder eine Wohltat zu sehen das Focus solche interessanten  Artikel  den Großteil dessen ausmachen was man dort so findet.


Aber jetzt mal zu dem Bottich mit Fett in welchen der Schreiber des Unterpunktes zu Wahrheit Nummer 9 regelrecht kopfüber gefallen ist. Fettnäpfchen ist das nicht mehr.

->Biolandwirtschaft versagt in der Ökobilanz.

Das ist ein so starkes Stück das einem erstmal die Worte fehlen.

Nur eines stimmt, dass in der Ökolandwirtschaft weniger produziert wird pro Hektar als in der koventionellen Landwirtschaft, zumindest in unserem gut gestellten Klima und reicher Gesellschaft.
Dazu komme ich aber noch.

Erstmal möchte ich wissen, was haben Sie sich dabei gedacht?

Haben Sie nicht recherchiert was Ökobilanz heisst? Denn nur weil weniger produziert wird heisst dies nicht das die Ökobilanz schlechter ist.

Spritzmittel, Dünger etwa werden konventionell zum Großteil petrochemisch hergestellt.
Ist Ihnen das wirklich nicht bekannt?
Tonnenweise wird Erdöl verwendet um die konventionelle Produktion künstlich hochzupuschen was in ausgelaugten Böden mit schlechtem Bodenklima, wenig Wasserhaltevermögen und einem hohen Anteil von Verwehung resultiert.

Die hohen Produktionswerte der konventionellen Landwirtschaft in unseren reichen Regionen kommen nur zustande weil viel Chemie und Erdöl eingesetzt wird.
Und natürlich tonnenweise Kraftfutter aus gentechnisch verändertem Soja und Getreide aus Dritte Welt Ländern wenn es um die Tierproduktion geht.

90% des produzierten Sojas, 60% des Getreides und 50% der landwirtschaftlich genutzten Fläche werden genutzt um Futtermittel für Tiere anzubauen.

Damit ist kein Weideland gemeint sondern Mais, Weizen, Roggen, Soja und so weiter aber auch Grünsilage die auf saftigen, gedüngten Wiesen eiweissreiches Grün produziert.

Der Fehler des Bioanbaus ist zur Zeit noch, das viele Landwirte nach dem Vorbild des konventionellen Anbaues vorgehen.


Aber ohne Chemie werden hier die Pflanzen schnell Opfer von Schädlingen, daher auch wenig Ertrag.
Leider ist das Wissen der Zeit vor der Monokultur größtenteils einfach untergegangen.

Riesige Monokulturen haben ohne Chemie keine Chance, das ist auch der Grund warum z.b. indische und afrikanische Farmer ihr Land und oft auch Leben verlieren weil sie den Versprechen der Industrie glauben und auf Monokulturen mit Chemie umsteigen statt seit Ewigkeiten bewährte Pflanzen und Techniken weiter zu nutzen.

Biologische Vielfalt mit Feldhecken, kleinen Feldern und Mischkulturen schützt die Pflanzen die sich gegenseitig helfen, Schädlinge gegenseitig abhalten(Zwiebel und Karotte ist ein gutes Beispiel) und so höheren Ertrag bringen.

Feldhecken etwa können den Ertrag von Getreide und anderen Feldfrüchten von 20-40% steigern.

Nur dummerweise wurden diese bei der chemiegepuschten Monokultur größtenteils flurbereinigt.

Biobauern die etwa weiter forschen und umdenken, Hecken anlegen und kleinere Felder samt Mischkulturen anlegen, ernten hier den Erfolg.


Vorteile des  Bioanbaus für die Ökobilanz:

- weniger Verbrauch von Erdöl durch Spritz- und Düngemittel.

-bessere Wasserspeicherfähigkeit des Bodens, bei Dürreperioden hat Bio noch eine Chance wo konventionell schon verdorrt.

-mehr Humusgehalt, bessere Abwehrkraft für Pflanzen


-bessere Speicherfähigkeit für Dünger, Mineralien. In konventionellem Anbau werden Dünger schnell ausgewaschen da der Boden durch Spritzmittel und wenig organische Substanz kein gesundes Bodenklima mehr besitzt.

Durch das Auswaschen von Dünger bei konventionellem Anbau, kommt es so in Gewässern zur Algenblüte und damit Fischsterben.
Grundwasser wird durch den ausgewaschenen Dünger verschmutzt.

- Die CO2 Bilanz ist bei konventionellem Anbau acht mal höher als bei Bioanbau da viel Petrochemie eingesetzt wird.

- Biodünger(wie etwa Steinmehl/Kompost) besitzen ein ausgewogenes Verhältnis aller Mineralien und Spurenelemente während konventioneller Dünger auf Petrochemiebasis meist nur eine handvoll der wichtigsten Mineralien besitzt.

Deswegen enthalten konventionelle Produkte weitaus weniger Mineralien, Vitamine und gesunde Pflanzenstoffe(Lycopin) wie biologisch gezogene Pflanzen und auch Tiere.

-biologischer Anbau regt die Pflanze dazu an mehr sekundäre Inhaltsstoffe zu produzieren die eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben.

-Bioanbau verhindert das Zerstören des Mutterbodens, der Staubsturm der etwa zu einer Massenkarambolage auf einer Autobahn führte, ist ein gutes Beispiel dafür wie konventioneller Anbau nicht nur in Dritte Welt Ländern zu Katastrophen führt.


Ihre (nicht vorhandene)Ausführung zur Ökobilanz war so zumindest das Schlimmste und am schlechtesten Durchdachte an Ihrem Report. Ökobilanz ist halt nicht nur die Menge an Produkten die man rauskriegt, sondern auch wieviel reingesteckt wird beziehungsweise welche Auswirkung es auf die Umwelt hat.

Sie haben alles was so zu einer wirklichen, durchdachten Ökobilanz gehört schlicht und einfach weggelassen.

Und nun zum letzten Punkt...

10 Vegetarier bleiben die Minderheit


Sieht man nur kurz hin, ja da haben Sie recht.

Allerdings muss man hierbei einiges bedenken.
Es bekennen sich immer mehr Leute dazu kein Fleisch zu essen, zumindest in den  reichen Ländern.
Je gebildeter umso eher wird kein Fleisch gegessen.

Unter anderem führen Sie auch Indien auf wo  'die Mehrheit nicht konsequent' vegetarisch lebt.

So wie in anderen Ländern die sich der westlichen Fraßkultur anpassen, liegt dies einfach daran das Fleisch  als ein Zeichen von Wohlstand, Reichtum angesehen wird.
War bei uns früher auch so, wer sich täglich Fleisch auf den Teller klotzen konnte musste was Besonderes sein, daher kommt es in Ländern wie China, Indien, Afrika zu einem Umschwung.

Länder die früher Getreide exportieren konnten, müssen nun welches importieren um die Fleischproduzenten füttern zu können.

Würde etwa Indien soviel Hühnchen pro Person essen wollen wie es die Deutschen tun, müsste dazu sämtliches freies Getreide auf dem Weltmarkt aufgekauft werden.

Amerikas Broiler verputzen soviel Getreide das man damit 3 mal soviel Leute ernähren könnte wie in Amerika leben.

Tja und wie gesagt, 90% des Sojas, 60% des Getreides und 50% der Anbaufläche wo auch Nahrung für den Mensch wachsen könnte wird halt für Tierfutter genutzt.

Früher aßen die meisten Leute vegetarisch weil kein Fleisch da war, was ein Vegetarier war wussten wohl wenige. Nachdenkenswert das wohl meist große Geister welche waren.

Bewusst zum Vegetarier zu werden, dafür entscheiden sich aber immer mehr Leute.
Und irgendwann geht uns wohl auch der Platz aus um genug Futter anzubauen um den wachsenden Fleischhunger der wachsenden Bevölkerung zu stillen.

Dann bleibt für das Überleben der Menschheit wohl nicht viel mehr übrig als Getreide selber zu essen statt es erst mit 90% Verlust durchs Tier zu jagen.

http://www.vegetarismus.ch/heft/2008-2/nahrungsmittelknappheit.htm


Tierhaltung ökologisch vernünftig?

Sie pauschalisieren da aber arg.
Ökologisch sinnvoll wäre es etwa in der Savanne, auf der bayrischen Alm und überall sonst bitte all die Felder auf denen Getreide, Mais und Soha wächst um 50 Milliarden Nutztiere pro Jahr zu ernähren, bitte Nahrung für Menschen anbauen.

Denn dort wo tonnenweise Mais und Co für Tiere angebaut wird, kann genausogut Nahrung für Menschen wachsen, ökologisch also nicht sinnvoll dann Tiere damit zu füttern.

90% des Eiweissgehalts, der Mineralien und Vitamine geht nämlich über den Umweg Tier verloren.

Und es ist nun mal so das Schweine, Hühner fast zu 100% mit Getreide ernährt werden und selbst Rinder einen hohen Anteil an Getreide bekommen.

Sollten Sie also denken, ab zur Alm und der Savanne mit der Tierzucht, das wäre sinnvoll.

Aber zeigen Sie mir bitte mal wo in Deutschland denn der Anbau von Menschennahrung nicht sinnvoll wäre, abgesehen von Alm, Heide und Moor was ein Minimum der Fläche ist von der, wo Futtermittel für Tiere angebaut werden.

Unser Fleischhunger läst sich nur stillen weil wir den Großteil der produzierten Getreidemengen als Kraftfutter verscheuern weil sonst garnicht genug Tiere mit Weidewirtschaft, frei herumlaufenden Hühnern, Kühen und Schweinen heranzuziehen wären.


Amerika baut übrigens gewässertes, gedüngtes und damit eiweissreiches Gras an auf 10 mal mehr Ackerfläche als für Gemüse genutzt wird.

Damit das Gras ein Powerfood mit viel Eiweiss ist, wird gedüngt, gewässert und gespritzt, sagen Sie mir nicht dass das keine Veschwendung ist.

Gerade amerikanische Rinder laufen nicht mehr quer durch die Lande, über kargen, staubigen Boden der nur als Weideland taugt, getrieben von Cowboys.
Die meisten enden nach wenigen Monaten in feedlots wo sie tonnenweise Getreide kriegen damit sie schnell zart und saftig werden.

Recherschieren Sie mal wieviel Weidewirtschaft auf ansonsten unnützen Flächen es hier in Deutschland gibt und wieviele Rinder stattdessen im Laufstall stehen oder gar an der Kette hängen.

Solange die Landwirtschaft auf einem Großteil nutzbarer Nahrungsmittel basiert die aus Dritte Weltländern weggekarrt werden so dass Leute verhungern damit wir an unser Billigfleisch kommen, kann das nicht ökologisch sinnvoll genannt werden.

Ja, der Großteil unseres Mastfutters ist so gesehen Essen das wir aus den Händen der hungernden Bevölkerung anderer Länder reissen. Es bringt den Industriellen dort mehr, Viehfutter an uns zu verkaufen, statt Getreide an die Bevölkerung zu verkaufen.

Im Prinzip wäre Tierhaltung ökologisch sinnvoll, solange man es auf Tundra, Savanne und Alm beschränkt und nicht 60% der Weltgetreideernte als Viehfutter nutzt.

Pflanzliche Nahrung liefert 80% unseres Bedarfs auf 40% der landwirtschaftlichen Fläche.
Tierische Nahrungsmittel liefern nur 20% unseres Bedarf, brauchen aber 60% der Fläche.

90% des Nahrungswertes verpufft durch die Umwandlung von Getreide in Fleisch, etwas das man schon in der Schule lernt, Biologieunterricht. Ich wette das hatten Sie auch.

Und ich rede nicht nur von Eiweiss, auch 80-90% der aufgenommenen Vitamine und Mineralien verschwinden im Nichts.


Vielleicht recherchieren Sie ja doch noch und sei es nur weil Sie versuchen wollen mir eins auszuwischen und etwas finden wollen was dem was ich sage widerspricht.
Ich würde mich freuen.

Und zum Schluss noch ein paar links.

http://www.gv-nachhaltig.de/hintergruende/biologisch.html

http://totallyvegan.wordpress.com/2011/12/20/95-prozent-weniger-klimagase-durch-pflanzenfleisch/

http://www.vegetarismus.ch/heft/2006-4/Ernaehrung.htm

http://www.vegetarismus.ch/info/oeko.htm

http://www.tiere-in-not-duisburg.de/Zeitungs--und-Radioartikel.html

Und zuletzt...

http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/tid-16517/ernaehrung-klimafreundlich-essen_aid_461022.html


Und damit verabschiede ich mich.





Donnerstag, 14. März 2013

Offener Brief an Focus Teil 3

So, nun sind wir fast am Schluss, dafür kommt jetzt der dicke Hund.

Oder eben das wo ich mich fragen muss, was haben die Reporter recheriert und wo, wenn überhaupt?

9. Biolandbau ist keine Lösung

Also Sie machen es sich hier wirklich zu einfach. So wie die Kirchenväter die Kartoffel verteufelten weil diese unter der Erde wuchs, also musste Sie ein Teufelsgewächs sein.


Und mit was fangen Sie an?

Mit den teuflischen Sprossen, ehrlich?
Sehen wir mal was die Pressevertreter sagen die keine Papageien sind.

http://foodwatch.de/kampagnen__themen/ehec/index_ger.html

http://www.bz-berlin.de/archiv/selbst-die-alte-sprossen-probe-ist-ehec-frei-article1199658.html

Die These stützt sich auf nur rund 300 der mehr als 3.800 Erkrankungsfälle, die an 41 Orten auftraten 
Die Übersicht über alle Fälle hat die von der Bundesregierung eingesetzte „Task Force EHEC“ nie veröffentlicht.

Gerade einmal 75 von 15.000 Kilogramm der mutmaßlich kontaminierten Samen-Chargen aus drei ägyptischen Farmen – also 0,5 Prozent – wurden an den Bienenbütteler Sprossenhof geliefert. Offen ist, weshalb die an andere Händler in Deutschland, Österreich, Spanien oder Schweden gelieferten Samen aus denselben Chargen nicht zu EHEC-Infektionen führten 

Weder auf den betroffenen Samen noch auf den ägyptischen Farmen konnte der Keim je nachgewiesen werden.

Warum also die Sprossen?


Ganz einfach, die Regierung war unter Druck, es gab riesige Markteinbrüche und Unsicherheiten und man brauchte einen Sündenbock.
Da man so schnell den Schuldigen nicht fand, musste einer her.

Am besten ein kleines Unternehmen dass sich die Anwaltskosten nur schwer leisten kann und dem Mediendruck im Gegensatz zu einem riesigen Unternehmen wie etwa Meica, nicht gewachsen ist.

Mit dem Sündenbock konnte man dann schnell alle Leute beruhigen, den Konsumenten wieder konsumieren lassen und war aus dem Schneider.

Glauben Sie nicht?

Dann können Sie sicher plausibel erklären warum in den Sprossen keine Keime gefunden wurden und von den anderen 99% der verkauften Samen nicht ganze Landstriche entvölkert wurden?


Und größte Lebensmittelkatastrophe des vergangenen halben Jahrhunderts?

Haben Sie das letzte halbe Jahrhundert unter einem Stein verbracht, mit den Fingern in den Ohren?
Das muss ich mich jetzt wirklich fragen.

Was ist mit der Melaminmilch?

Nein, das war keine Biomilch...erinnern Sie sich?

http://www.welt.de/vermischtes/article2814119/294-000-Babys-wegen-verseuchter-Milch-erkrankt.html

294.000 erkrankte Babies, wieviele wirklich davon betroffen waren und dann starben ist leider bis jetzt unklar.

Oder wie ist es mit den circa 50-80.000 Salmonellenfällen pro Jahr und den 100 Toten?

Und das jährlich, ich meine..wo wird hier geschrien und gefordert die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen?

Aber bei Eiern ist das halt normal, bei Hühnchen und so.

In diesem Artikel wird sogar von einer zehnfach höheren Dunkelziffer an Salmonellenerkrankungen gesprochen.

Eine Millionen Salmonellenerkrankungen pro Jahr?

Weltweit sieht es mit den Salmonellen noch ärger aus, etwa Amerika..also wenn wir hier zu weltweiten Skandalen gehen, stinkt EHEC ziemlich ab.

Und Sie nennen hier den Sprossenskandal den schlimmsten Lebensmittelskandal der letzten 50 Jahre???

Das einzige was es hier wohl wirklich zum größten Skandal macht ist dass kein EHEC in den Samen, sowohl im Betrieb als auch bei den Lieferanten gefunden wurde und auch die Sprossenproben frei waren und dieser Betrieb der weniger als 1% der betroffenen Lieferung erhalten und verarbeitet hat hier als Sündenbock missbraucht wurde.

Wo haben Sie denn gesteckt als Fleisch von BSE Rindern verkauft wurde?..illegalerweise.

Gut, der Glycolskandal mit gepanschtem Wein, vielleicht trinken Sie ja eher Bier und es wurde deswegen übersehn.

Ich weiss nur echt nicht was Sie sich dabei gedacht haben das hier den schlimmsten Lebensmittelskandal seit 50 Jahren zu nennen...


Aber kommen wir zum nächsten Schuss ins Korn.

Sie schreiben dass von den Rückständen der Chemikalien im Landbau keine Gefahr ausgeht?

Gut, die wenigsten Leute fallen  gleich tot um, aber Sie übersehen vollkommen die Langzeitfolgen.
Nicht nur für uns sondern auch für die Natur.

Sagt Ihnen denn das Bienensterben was?

Ja, das Unternehmen schreibt seine Spritzmittel als bienenfreundlich aus, keine Gefahr für Bienen und andere Bestäuber, nein überhaupt nicht.

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article113280290/Pestizid-Verbot-soll-Bienensterben-stoppen.html

Sie wissen schon das Gifte nun mal Gifte sind? Und Insekten sind mit die robustesten Lebewesen, was eine Kakerlake killt die selbst einen Atomschlag überleben kann, bitte mal durch den Kopf gehen lassen.

http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/pestizide/gefahr_fuer_die_natur/tiere/bienen/

Und Sie wollen dem Leser weiss machen dass diese Chemikalien harmlos sind?
Wissen Sie es nicht besser, oder ist es Absicht?

Aber vielleicht interessieren Sie auch einfach Insekten nicht, sehn wir uns doch den Einfluss auf andere Lebewesen an.

Wie wäre es mit Amphibien?

Deformierte Frösche, Männchen die zu Weibchen werden?

http://www.savethefrogs.com/actions/pesticides/index.html

http://newscenter.berkeley.edu/2010/03/01/frogs/

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16818245

Bei männlichen Paaren die sich natürlich ein eigenes Kind mit ihrem  Partner wünschen könnte man das Wohlwollen mit den Pestiziden die männlichen Fröschen die weibliche Rolle ermöglichen natürlich schon besser verstehen. *zwinkerzwinker*...ein bischen Spaß muss sein...

Aber vielleicht können Sie sich ja noch an die Katastrophe mit DDT und den Vogeleiern erinnern?

DDT wird immer noch in Dritte Welt Ländern eingesetzt weils so billig ist und kommt dadurch durch eingekaufte Futtermittel auch wieder bei uns auf den Tisch.

Dass sich Giftstoffe in der Nahrungskette anreichern lernt man ja in der Schule, Biologie und so.

Im tierischen Körper sind Schadstoffe etwa 20mal mehr angereichert als in der Pflanze, logisch da ein Tier jede Menge Pflanzen fressen muss um Körpergewebe aufzubauen und zu wachsen.
Und Tiere die andere Tiere fressen sind noch schlimmer dran, weitere Anreicherung.

Eigentlich sollten Sie ja wissen dass landwirtschaftliche Herbizide, Pestizide und dergleichen das Hormonsystem beeinflussen, oder ist das wirklich so  unbekannt?

Nun ja, wahrscheinlich kümmert es Sie nicht großartig was mit Amphibien, Reptilien und Vögeln passiert. Klingt zumindest in Ihrem Bericht so. Oder Sie sind wirklich einfach nur schlecht informiert.

In Dritte Welt Ländern haben die Farmarbeiter dort mit Krebs, Miss- und Fehlgeburten, Nieren- und Leberschäden zu kämpfen.
Gut Sie mögen jetzt argumentieren, aber doch bei uns nicht.
Leider gibt es tausende von Chemikalien in unserem Umfeld, wie diese zusammengemischt in unserem Körper reagieren weiss keiner.

Und da regen Sie sich über Chemikalien in Apfelschorle auf aber sagen dass Pestizide völlig harmlos sind?

Wurde mitten drin während des Schreibens der Autor gewechselt? Denn der erste Teil des Berichts war doch recht gut, der zweite Teil ist eine Farce.

http://www.toxicsaction.org/problems-and-solutions/pesticides

http://en.wikipedia.org/wiki/Pesticide#Health_effects

25 Millionen Menschen jährlich vergiften sich mehr oder weniger schlimm mit Pestiziden, 18.000 sterben daran. Was natürlich die Langzeitfolgen sind, weiss keiner so genau.
Sicher ist aber das auch 'sichere' Mengen an diesen Agrarchemikalien Krebs und andere chronische Leiden zur Folge haben.

Diese schleichende, unerkannte Vergiftung durch Minidosen fällt erstmal nicht auf, bis es dann halt richtig Probleme gibt da der Körper sein Limit an dem was er vertragen kann erreicht hat.

Gerade auch deswegen weil sich Pestizide im Fettgewebe ansammeln und immer größere Konzentrationen erreichen bis der Körper nicht mehr kann.

Sicher sagen die Hersteller dieser Chemikalien immer dass sie vollkommen sicher und harmlos sind wenn man Spuren davon aufnimmt.

War auch bei DDT so.  Und immer kommt nach Jahrzehnten raus dass die ganzen Leute die vor Schäden gewarnt haben, doch keine Spinner waren sondern recht hatten, wenn halt schon  die Sache am dampfen ist.


Ich finde, damit schießen Sie sowohl den dicken Hund als auch den Vogel ab, so etwas hätte ich nun wirklich nicht von Ihrem Magazin erwartet.

Ein paar Klischees, klar..etwa das von der Kuh die ihren Melkroboter liebt, sowas kann man erwarten von jemanden der sich mit der Materie nicht genauer befasst.

Aber dass mit den Pestiziden ist ein starkes Stück, das hätte ich von einem Magazin Ihres Kalibers echt nicht erwartet.  Da hätten Sie auch schreiben können dass Frauen weniger intelligent sind weil ihr Gehirn kleiner als das der Männer ist oder dass die Sonne sich um die Erde bewegt, weils halt so wirkt, nicht weil es wirklich so wäre.


Hatten Sie vielleicht einfach nur einen schlechten Tag? Wo war der Probeleser bei ihrem Report, aber das hätte wohl auch nicht viel gebracht wenn dieser sich nicht mit der Thematik auskennt.

Aber Sie, die Autoren, wenn Sie schon darüber schreiben sollten Sie sich doch auch damit auskennen.

Man sieht ja dass Sie recherchieren können und Informationen ausgraben und darbringen die anderen völlig neu sind, bestes Beispiel eben die Apfelschorle.

Aber dann das mit den glücklichen Tieren in der Massentierhaltung, was ist da bitte passiert? Ab da geht der Artikel so in den Keller das man mit dem schaufeln kaum nachkommt.
Oder haben Sie sich einfach nur sehr, sehr unglücklich ausgedrückt und bei den Pestiziden garnicht recherchiert?

Was war denn der Grund für diesen Unfall?

Und bevor Sie sich wundern, ja es fehlt noch was, aber mehr krieg ich davon gerade nicht runter ohne Kopfschmerzen zu kriegen, das ist nicht bös gemeint, ich kriege davon wirklich Kopfschmerzen.

Den Rest Ihres Artikel zermuse und separiere ich demnächst.(Na merken Sie, Anspielung auf die Massentierhaltung mit dem zermusen von Millionen lebenden Küken jährlich)

Also bis irgendwann die Tage, ich trink jetzt erstmal ein Glas Wasser ohne Papiertaschentuch, oder wie es Ihrer Logik nach heissen würde, Steak.

Entschuldigen Sie meinen Sarkasmus, aber irgendwie muss ich mich ja damit amüsieren, ansonsten würde mich der Artikel einfach deprimieren, dann arbeite ich schlecht und das kann ich mir gerade nicht leisten.

Mittwoch, 13. März 2013

Offener Brief an Focus-Teil 2

Am meisten stört mich ja Ihr Punkt 7

Den Tieren ging es früher schlechter

Dabei führen Sie die Kettenhaltung der Rinder auf sowie das Hühner Tiere sind die sich auf baumlosen Flächen nicht wohlfühlen sowie das Schweine mehr Platz hätten als früher.

Nun, dann lassen Sie mich dieses total Verdrehen von Tatsachen einmal ausführen.

Mit früher kann man auch letztes Jahr meinen, oder  vor 10, 20, 30 Jahren.

Tatsache ist doch dass niemand! diese Umstände der Kettenhaltung die auch heute noch gang und gäbe ist als besser ansehen würde.
Also entweder halten Sie ihr Puplikum für dumm, welche denken das Kettenhaltung paradiesisch ist, oder Sie täuschen hier bewusst, weil die meisten Leute sich unter früher die Kühe auf der Weide und der Alm vorstellen, keine miefige Kettenhaltung.

Kettenhaltung war vor der Industrialisierung der Landwirtschaft sehr arbeitsintensiv, schon alleine weil man mit der Hand mähen musste.
Deswegen gab es früher auch einen Dorfhirten und eine Dorfweide auf der dann alles was Gras fraß, getrieben wurde.

Mit der Industrialisierung wurde es praktischer die Kühe im Stall anzubinden und mit der Maschine die Wiese zu mähen.

Nur wenige kleine Bauern die sich etwa nur eine Ziege hielten, banden diese an wenn sie es sich nicht leisten konnten die Weidepacht zu zahlen und schickten die Kinder raus um am Wegesrand frisches Grün zu holen.


Witzig finde ich ja dass Sie anführen dass man die armen Schweine in Koben steckte in denen Sie sich nicht mal umdrehen konnten.
Was denken Sie denn ist Kastenhaltung? Eine moderne, kostensparende Haltungsform in einem Eisengestänge wo das Schwein sich gerade mal hinlegen und wieder aufstehen kann.

Wenn Sie mit 'früher' vor 15 Jahren meinen, meinetwegen.

Für schwangere Sauen, vor wenigen Jahren auch noch legal für Mastschweine und wird immer noch illegalerweise oft genug gemacht, also reden Sie bitte nicht so als wäre das was aus dem finsteren Mittelalter.

..

Denn da wurden die Schweine, genauso wie anderes Großvieh, noch auf die Weide beziehungsweise in den Wald getrieben um sich an Eicheln, Bucheckern und anderen Pflanzen zu mästen.

Und dann reden Sie im Zusammenhang von Massentierhaltung von Herdengrößen und das es den Tieren egal sei wenn auf demselben Betrieb noch andere Herden gehalten würden.

Sie wollen dem Leser also wirklich weiss machen dass es ok ist zwischen 20-28 Tiere auf einem Quadratmeter zu halten solange die Tiere was haben, Sitzstangen, einen Strohballen zum dran rum zupfen und erklettern?

Wirklich?

Und das eine Herde mehrere tausend Hühner beträgt und das für die Tiere völlig schnuppe ist?


Da mag einem der Gedanke kommen dass die Autoren selbst so einen Agrarindustriebetrieb besitzen und ihn sich schönreden wollen.

Sie können doch nicht ernsthaft glauben dass die moderne Hühnerhaltung mit 20 Tieren auf einem Quadratmeter und tausenden Tieren pro Stall eine natürliche Herdengröße wäre?

Hühner können sich etwa 20-30 Tiere in einer Hackordnung merken, sind es mehr kommt es bei den Tieren zu Stress da sie keine Rangordnung festlegen können was zum tothacken beziehungsweise Kannibalismus der jeweils schwächsten Hühner kommt und die Tiere sich gegenseitig ständig attakieren im fruchtlosen Versuch eine Rangordnung festzulegen.

Wollen Sie dem Leser ernsthaft sagen dass die bäuerliche Haltung wie man sie sich vorstellt, mit Hühnern bis zu 20,30 Tieren die frei auf dem Gelände herumspazieren wirklich schlechter ist als die moderne Tausenderhaltung?

Sie führen hier die Leute in die irre wenn sie von dem Irrglauben Massentierhaltung sprechen und gleichzeitig schreiben dass sich die Tiere in überschaubaren Herden wohl fühlen.

Für Hühner sind dies 20-30 Tiere, nicht 2- bis 3000.


Und dann kommen Sie mit dem Argument für Massentierhaltung das weite Flächen bei den Hühnern Angst auslösen.

Natürlich tut es das!
Das Huhn ist ein Bewohner lichter Wälder mit genug Deckung, dass die moderne Freilandhaltung hier versagt und weite Wiesen als Auslauf nimmt ist nicht Schuld oder Problem der Tiere und durch Massentierhaltung in Ställen zu lösen.

Einige Betriebe haben es mittlerweile begriffen und bepflanzen den Auslauf mit Büschen, dann nutzen die Hühner auch sehr gerne den kompletten Auslauf.

Und zu den Schweinen, 1 qm für ein 100 Kilo schweres Tier wobei das Tier schon selber einen Meter lang ist, ist das wirklich besser als Kastenhaltung? Kaum merklich...

Da bleibt kein Platz zum Schlammbaden oder zum Anlegen für Kloecken auf denen die reinlichen Tiere gehen um ihr Geschäft zu verrichten.

Schweine sind extrem reinliche Tiere die bei genügend Platz im Auslauf eine Ecke als Toilette nutzen.
Für die Schweine ist es Quälerei auf Spaltboden zu leben und den eigenen Kot 'hindurchtreten' zu müssen wo sie normalerweise jeglichen Kontakt mit ihren Fäkalien vermeiden.

Wühlen ist für diese Tiere essentiell so wie für Hühner das Sandbaden, nicht mal Stroh muss es geben.
Dies ist teuer., arbeitsaufwendig und wird daher meist vermieden.

Ketten und Holzstangen zum Spielen verlieren schnell ihren Reiz.

Und Sie denken dass diese Haltung besser sei als die Weideschweinhaltung die es 'früher' regulär gab, wo die Tiere sich auf den Wiesen und im Wald ihre Leckerbissen selber suchen konnten?

Mich würde es doch recht interessieren ob die Schreiber selbst, oder in deren familiären Umfeld jemand eine industrialisierte Hühner-/Kuh- oder Schweinehaltung besitzt und dies deswegen so tierfreundlich dargestellt wird.

Und leider wir Ihr Report mit den weiteren Punkten nicht besser...

Punkt 8 : Sogenannte gesunde Ernährung ist oft ungesund


Sie führen hierbei  auf das Körner Vogelnahrung sind und nicht für den Mensch geeignet.
Weshalb alle Kulturen mehr oder weniger Weissmehl produziert haben.

Wieder mal eine Irreführung durch Missverständnisse.

Ja, Körner sind im Prinzip Vogelnahrung da hierbei die Körner im Kropf durch Wärme und Feuchtigkeit besser verdaulich gemacht werden.
So werden Enzyminhibitoren, die beim Mensch Bauchschmerzen machen, ausser Kraft gesetzt.

Deswegen hat der Mensch schon seit frühester Zeit kein Weissmehl hergestellt, sondern Sauerteiggärung gemacht, Weissmehl kam erst viel später, vornehmlich für die hohe Herrschaft.

Sauerteiggärung macht das gleiche wie der Vogelkropf, das Korn beziehungsweise Mehl, wird durch Wärme und Feuchtigkeit dazu angeregt die Enzymhemmer abzubauen.

Diese sorgen normalerweise dafür das die Grassamen unversehrt durch den Verdauungstrakt kommen, um aber selber wachsen zu können baut das Korn diese Enzymhemmer ab,sonst könnte es selber nicht an seine Reserven und wachsen.

Das Bauchschmerzproblem kam mit der Industrialisierung des Bäckerwesens und der Öko-Welle auf ohne richtig zu verstehen warum man Vollkornbrote mit einer Sauerteiggärung 24 Stunden gehen lässt.

Durch die moderne Bäckerei wurden Vollkornmehle innerhalb weniger Stunden  verbacken wobei die Enzymhemmer weiter bestehen blieben und zu Bauchweh führten.

So kam dann Vollkornbrot in Verruf, seither ist aber die traditionelle Sauerteigführung wieder im Kommen und das Problem hat sich selbst gelöst.

Ein höherer Ballaststoffanteil der Nahrung kann beim Menschen und einem Verdauungstrakt der dieses nicht gewöhnt ist, ebenfalls zu kurzfristigen Beschwerden führen.

So wie ein Couchhocker halt auch Muskelkater kriegt wenn er auf einmal beim Marathon mitlaufen soll.
Ja, auch der Verdauungstrakt braucht angepasstes Training und eine allmähliche Steigerung des Ballaststoffanteils.

Dass Sie davon schreiben das Vollkorn zu einer Mangelernährung führt ist größtenteils falsch.
Nicht umsonst haben Menschen schon immer Körner eingeweicht, mit Hefen und Bakterien vergoren und anderweitig behandelt um das volle Nährstoffpotential nutzen zu können.

Mais etwa führte in Irland während der Jahre der Kartoffelfäule zu Mangelernährung weil man nicht wusste das Mais erst einer Behandlung mit Holzaschenlauge unterzogen werden muss um das unnutzbare B-Vitamin in seine wirksame Form zu überführen.

Etwas was den südamerikanischen Maisbauern bekannt war, den Europäern nicht.

Wahrscheinlich hätten Sie zu der damaligen Zeit auch den Mais verteufelt, gar als giftig angesehen.

Und ein paar Jahrhunderte früher hätten Sie sicher auch gegen die Kartoffel gewettert, als Teufelszeug, Gift, was auch immer.
Aber so ist es halt, ein wenig verständlich sogar weil sich solche reisserischen Nachrichten durch Missverständnisse und Fehlinformationen immer am besten verkaufen.

Und dann Kopfsalat.

Was hat Kopfsalat bei der ungesunden-gesunden Ernährung zu suchen?
Sicher ist Kopfsalat nicht der Gipfel an Nährstoffgehalt, aber das macht ihn nicht ungesund.

Und es nervt mich dass man Kopfsalat mit Pappe oder einem Papiertaschentuch vergleicht.
Essen Sie doch mal einen Taschentuchsalat, schmeckt das?

Klar wäre ein Salat aus Endivien, Rucola und Feldsalat weitaus nährstoffreicher, aber auch Kopfsalat hat seine guten Seiten.

Vor allem Kopfsalat aus dem eigenem Garten oder aus Bioanbau enthält 2-3 mal mehr Nährstoffe und vor allem bioaktive sekundäre Pflanzenstoffe die kein Papiertaschentuch hat und deren Wirkung für die Gesundheit 10,20, 30 mal stärker sind als Vitamin C

100g Kopfsalat decken etwa den gesamten Tagesbedarf an Vitamin K und die Hälfte des Vitamin A Bedarfs, bei nur 15 kcal.

Das kann kein Papiertaschentuch, und das frische Pflanzen durch ihre sekundären Pflanzennährstoffe dem Körper weit mehr geben als wir mit einer Vitamintablette können, weiss mittlerweile sogar die Boulevardpresse.

Rein spasseshalber vergleichen wir doch mal ein Steak und Kopfsalat anhand ihrer Kalorien, nicht anhand ihrer Portionsgröße, dann sieht es schon lachhaft anders aus. Sicherlich utopisch, aber gönnen wir uns den Spaß.

150kcal Kopfsalat

Eiweiss:                             13,6g
Kohlenhydrate:                   28,7g
Fett:                                   1,5g
Vitamine:(alle Angaben in%)
B1:                                   64%
B2                                    73
B3                                     27
B5                                     27
B6                                     69
Folate                                95
Vitamin A                        528%
Vitamin C                       123  %   
Vitamin K                      1400%


Mineralien:

Kalzium                         36
Kupfer                          32
Eisen                             48
Magnesium                    42
Kalium                          41
Mangan                        139
Phosphor                      41
Selen                            11
Zink                               21


 Deckung des allgemeinen Tagesbedarf an Nährstoffen:   36%

150kcal sehr mageres Steak

Eiweiss:                               21,9g
Kohlenhydrate:                   -
Fett:                                     6,4
Vitamine:

B1:                                   6%
B2                                    10
B3                                    53
B5                                     13
B6                                     46
Folate                                3
Vitamin A                          0
Vitamin C                          0
Vitamin K                         1%




Mineralien:Alle Angaben in %

Kalzium                         3
Kupfer                          8
Eisen                            9
Magnesium                    7
Kalium                          7
Mangan                        1
Phosphor                     29
Selen                            47
Zink                             52


 Deckung des allgemeinen Tagesbedarf an Nährstoffen:  27%


Kalorienmässig gesehen ist Kopfsalat besser als ein Steak, da Steak nun  wirklich fast gar kein Vitamin C enthält, empfehlen Sie hier auch lieber ein Glas Wasser zu trinken?
Das Papiertaschentuch kann man hier getrost weglassen, Ballaststoffe hat ein Steak ja keine.

Sie sehen also, so kann man auch Schlagzeilen machen indem man Tatsachen ein wenig verquer sieht.




Teil 3 kommt spätestens morgen.












Offener Brief an das Magazin Focus Teil 1

Sehr geehrte Damen und Herren,

eigentlich halte ich ja Ihr Magazin für einen Quell des Wissens in der 'Bilderwüste'.
Aber jedem darf wohl mal ein Patzer passieren.

Ich beziehe mich hiermit auf die Ausgabe 10/2013, den Artikel auf Seite 53 der besagten Ausgabe mit dem Titel '10 bittere Wahrheiten über das Essen'.

Erlauben  Sie mir diesen ein wenig aufzudröseln.

Punkt 1:

Schön geschrieben, ja das meiste an dem Artikel ist stimmig.

Einmal möchte ich jedoch eine Anmerkung machen und einmal etwas korrigieren.

Sie schrieben das statt Lab aus Kälbermägen, mikrobielles genutzt wird und in dem Kontext des Artikels klingt das so als wäre es etwas schlechtes, ist dann Insulin aus bakterieller Produktion auch etwas Schlechtes?
Bakterielle Produzenten haben den Vorteil das man schnell und sicher ein gut dosierbares Produkt bekommt.
Ausserdem, genau wie es damals beim Insulin garnicht genug tierische Bauchspeicheldrüsen gab um den Bedarf zu decken, kann man garnicht genug neugeborene Kälber töten um den Bedarf an Labmagen und dem daraus extraierten Lab, zu stillen.

Nicht einmal in Zeiten der Herodesprämie konnte genug natürliches Lab gewonnen werden.

Die Herodesprämie erhielt ihren beschreibenden Namen übrigens daher dass die Landwirte eine Prämie bekamen wenn sie männliche, neugeborene(bis zu 3Wochen alte) Kälber an den Schlachthof lieferten.

Dies diente dem Versuch der Stabilisierung des Rindfleischpreises, vor allem auch da bei der Milchrasse gerade die mänlichen Kälber nutzlos sind.Also entsorgte man sich ihrer wie damals König Herodes.

Warum man so junge Tiere tötet aus denen man nicht mal Kalbfleischdelikatessen machen kann?
Sind die Tiere älter als 3 Wochen nimmt der Gehalt an Enzymen im Labmagen zu sehr ab, es lohnt sich also nicht mehr sie zu töten, als männliche Milchkälber sind sie aber größenteils 'Abfall'.

Nachzulesen unter anderem hier:
http://www.welt.de/print-welt/article651948/Qualvoller-Tiertransport-fuer-Herodes-Praemie.html

Das Vokabular das hierbei benutzt wurde mutet wie das der Müllbeseitigung an, war es auch, nur halt biologischer Abfall.


Kommen wir zu den Kühen welche das Melken durch Melkroboter lieben.

Die Kühe stehen aus einem ganz einfachen Grund Schlange, nicht weil sie den Melkroboter so toll finden, sondern weil man sie von ihren Kälbern direkt nach der Geburt getrennt hat und daher niemand sonst da ist der das Euter entleert.

Da das Kalb normalerweise alle paar Stunden nuckelt, in der industriellen Melkanlage dies aber nur ca. alle 12 Stunden geschieht, schmerzt den Kühen das Euter.

Die Frauen Ihrer Redaktion welche gestillt haben mögen dies wahrscheinlich besser verstehen.
Die Herren unter Ihnen können das Gefühl nachahmen indem sie 2 Liter Kaffee trinken und danach 12 Stunden nicht auf die Toilette gehen.

Da würden Sie auch ungeduldig vor der Toilette Schlange stehen, so wie die Kühe vor dem Melkroboter.

Neben Klauenverletzungen ist übrigens die dauerhafte Euterentzündung der Milchkühe mit der Hauptgrund warum in der heutigen Landwirtschaft die Kühe nicht länger als 3-4 Jahre gemolken werden.

Durch die unnatürlich hohe Milchleistung sowie den ungünstigen Melkzyklus leidet jede Milckuh mehrmals in ihrem künstlich kurzen Leben unter Euterentzündungen.

Wie Sie sicher wissen darf ja eine bestimmte Anzahl an Blutkörperchen und Eiterzellen in der Milch sein.
Eine kranke Kuh darf so also weiter gemolken und die Milch im Tank ausreichend verpanscht werden.

In einem Teelöffel sind so 2 Millionen Eiterzellen erlaubt, im Glas Milch dürfen so 135 Millionen Eiterzellen sein, aber vielleicht sind diese Messwerte ja auch nur aufgrund moderner Technik entstanden?

Früher fiel ja Eiter an sich durch bloßen Anblick nicht auf und Blut auch erst sobald die Milch rosa aus dem Euter kam.

Ja Sie merken das ist ein kleiner Seitenhieb zu Punkt 3 auf den ich auch noch kommen werde.

Ein kleiner Link hierzu:
http://www.meine-lebensfreude.de/60701/104401.html

Interessant hierbei wie auf das Nachlassen der Milchleistung als besorgniserregend hingewiesen wird und nicht der Eiterfund beziehungsweise die Schmerzen welche die Kuh dadurch hat.

Aber auch anmerkenswert dass eine Milchkuh oft weniger als 3 Melkzyklen/Schwangerschaften durchläuft da dann die Euterentzündungen oft chronisch und so ausgeprägt sind dass die Kuh mit ihrer Milch nicht mehr im Betrieb tragbar ist.



Zu Punkt zwei würde ich gerne anmerken:

Cystin wird auch aus Federn von Schlachtgeflügel gewonnen, rote natürliche Farbstoffe könnte man genauso gut aus roten Früchten und Gemüsen gewinnen, warum gerade zerdrückte Läuse so beliebt sind kann ich mir auch nicht erklären.
Vor allem da es bei diesem natürlichen Farbstoff öfter zu allergischen Reaktionen kommt, ganz unbedenklich sind sie also nicht.
In Brot sind aber auch noch viele andere fragwürdige Dinge. Zahlreiche Chemikalien um schnell aus Mehl gleichförmige, luftreiche Brötchen zu machen.

Ihr Hinweis auf die giftige Chemikalie die ganz undeklariert bei Schorlen eingesetzt werden darf finde ich hingegen bemerkenswert, dies war nicht mal mir bekannt, ich werde mich damit genauer befassen.


3) Labortechnik wird für Skandale missbraucht

Daran besteht erstmal kein Zweifel, dass Sie aber abwiegeln wollen dass hierbei etwa nur Spuren von Pferdefleisch gefunden wurden finde ich aber ein wenig fragwürdig.

Gut, wenn man sieht das in England etwa nur 10.000 Rennpferde jedes Jahr geschlachtet werden scheint das im Vergleich mit Rindern recht niedrig.
Genauso werden im Rest Europas größtenteils Rennpferde beziehungsweise Ferienhoffohlen die nicht mehr niedlich genug sind zum Schlachter gekarrt.

Links hierzu:

Rennpferde:
http://www.horseracingkills.com/5_2.html
http://www.forbes.com/sites/vickeryeckhoff/2011/11/29/racing-industry-silent-about-slaughtered-thoroughbreds/

Freizeitbauernhoffohlen:
http://www.4planet.de/magazin/natur/181-eu-subventioniert-fohlenschlachtung

Da man aber garnicht soviel Pferdefleischgourmets findet wie man Tiere entsorgen muss,dürfte doch hier weit mehr als nur Spuren zusammenkommen.

Da Pferdefleisch, einmal zu Hack geworden und gewürzt, in einer Lasagne oder Nudel nicht mehr zu identifizieren ist, nicht mal wenn es 100% Pferd wäre, würde ich gerne wissen wer denn Ihre Quelle zu den 'Pferdespuren' war.

Es ist nun mal leider Tatsache dass sobald ein Tier durch den Wolf gedreht wurde, nicht mal mehr Mensch von Schwein zu unterscheiden ist, mit der entsprechenden Würzung kann man auch Hund in die Wurst drehen.

Etwas worauf man in England vielleicht mal testen sollte da die Hundesportindustrie hier jährlich ebenfalls tausende an Tieren entsorgen muss.
Meistens werden diese Tiere ja erschlagen oder erschossen, aber auch der Export nach Asien scheint vorzukommen.

Artikel hierzu auf englisch:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-396015/The-killing-fieldsof-10-000-greyhounds-old-race.html

Genauso wie die Rennpferde, sind Rennhunde schon nach wenigen Jahren verbraucht und werden getötet.
Pferde mit circa 5 Jahren, Hunde mit 3-4.

Tja, und warum perfekt gutes Pferdefleisch an Hund und Katz verfüttern wenn man mehr dran verdient wenn man es als Rindfleisch verpanscht?
Farbe und Struktur sind sich schon recht ähnlich, als Hack nicht mehr zu sagen was es mal war.


Punkt vier gebe ich Ihnen vollkommen recht.
Es ist ein Skandal wie undurchsichtig die Verordnungen und Gesetze teilweise sind, aber das ist nicht nur im Lebensmittelbereich so.
Und vor allem gerade die kleinen Betriebe leiden darunter, man kann als normaler Bürger ja fast keine eigene Existenzgründung mehr machen da die Gesetze alle für große Betriebe ausgelegt sind was ein kleiner Unternehmer garnicht mehr erfüllen kann und sich Ausnahmeregelungen suchen muss, oder zumachen.

Die EU-Hygieneverordnung etwa führte zu einer umweltrechtlichen Katastrophe.

Da diese Verordnung so undurchsichtig ist, haben viele Landwirte die streng geschützten und harmlosen Schwalben aus den Ställen verbannt.
Die Hygieneverordnung bezog sich  darauf das Nutzgeflügel und Schweine wegen der Schweine-/Geflügelpest/Salmonellen  nicht im selben Stall sein dürfen, sowie dass Ungeziefer wie Ratten und Schadinsekten bekämpft werden müssen.

Dummerweise bezogen viele Landwirte das Salmonellen- und Pestproblem auch auf die Schwalben welche weder Salmonellen noch Geflügelviren auf Nutztiere übertragen.
Da die Schwalben eh schon bedroht sind war diese Verordnung natürlich eine Katastrophe und selbst nachdem dies offiziell belegt wurde das Schwalben harmlos sind und geduldet werden müssen, geht dieser Unsinn immer noch um.

Bei Punkt 5 ...Begriff natürlich/unnatürlich ...

Eine Banane ist natürlich, egal ob Wildbanane oder gelbe Zuchtbanane.


Unnatürlich wird es dann wenn Lachsgene in Tomaten oder Bakteriengene in Mais eingesetzt werden.
Und auch das Orange der Karotte ist natürlich.
Wäre das entsprechende Farbgen nicht in der Karotte gewesen, hätte man es nicht herauszüchten können.
Die Niederländer haben hier nichts reingebastelt, Gentechnik gab es damals noch nicht.

Klar sind viele unserer Lebensmittel fernab der Urform, normale Züchtung führt aber nicht zu unnatürlichen Resultaten.
Ein Zuchtapfelbaum kann in der Wildnis genauso ohne Menschenhilfe wachsen wie ein Wildapfel.
Ein Zuchtschaf kann auch ohne Mensch in der Wildnis überleben.

Unnatürlich  wäre etwa die forcierte Milchleistung der Kühe die in der Wildnis nie tragbar oder machbar wäre und nur mit unnatürlichen Maßnahmen zu schaffen ist, in Amerika unter anderem auch mit dauerhaftem Hormoneinsatz.

Unnatürlich ist auch die Wolleistung der Schafe, oder die Legeleitung der Hühner was in freier Natur nie passieren könnte.
Hält man Legehühner normal und würde nicht durch Licht- und Temperaturbeeinflussung und die Wegnahme der Eier die Henne im Legemodus halten, würde auch eine Legehenne weit weniger Eier als die geforderten 300 legen.

Auch eine Milchkuh oder Legehenne kehrt unter natürlichen Umständen zu einem normalen Verhalten bzw Leistung zurück.

Der Mensch mag z.B. bittere Pflanzen nicht, auch wenn man sehr viele Wildformen problemlos essen kann.
Also hat er die am wenigsten bittere genommen und damit weiter gezüchtet, selektiert.
Daran ist so gesehen nichts unnatürliches.

Auch in der Natur kommt ohne den Mensch so etwas vor.

Die Zirbelkiefer etwa hat sehr dicke, schwere und nährstoffreiche Samen ausgebildet wohingegen andere Nadelbäume leichte, flugfäige Samen haben.

Hier hat kein Mensch die fettreichen, schweren Samen gezüchtet, sondern die Symbiose von Tannenhäher und Zirbelkiefer hat dafür gesorgt.
Diese hat sich über viele hunderttausende Jahre entwickelt und beide Arten sind aufeinander angewiesen.

Die Zirbelkiefer gab ihre leichten, selbstverbreitenden Samen auf weil der Tannenhäher die Samen sammelt und vergräbt an Orten mit feuchtem, erdigen Boden in Brachen wo die Chance groß ist das neue Bäume wachsen.
So brauchte der Baum keine Flugsamen mehr.
Der Tannenhäher hingegen benötigt genauso die Zirbelkiefer da diese wesentlich energiereicher als etwa Erdnüsse sind und er so den Winter übersteht.

Ohne den jeweils anderen, sind beide Arten aufgeschmissen.

Derselbe Grund warum Bäume und Sträucher leuchtende, süße Beeren und Früchte produzieren.
Eigentlich unpraktisch da die Pflanze damit viel Energie verbraucht und die Samen nicht mit dem Wind verteilt werden.

Dafür tun Tiere das.

Man könnte also sagen dass dicke, saftige Äpfel eine Belohung der Pflanze für uns sind damit wie sie weiter verbreiten..und in der Hinsicht hat da ja prima geklappt.
Das diese Äpfel größer und weniger sauer beziehungsweise gerbstoffreich sind ist immer noch natürlich.

Auch die Paprika wollte gegessen werden damit sich ihre Samen verbreiten, normalerweise durch Vögel, daher schmecken diese auch bei der Urform die höllische Schärfe nicht.
Säugetierdärme wären hingegen für die Samen hinderlich gewesen, deswegen der scharfe Geschmack.

Auch hier wurden keine Gene ausgeknockt sondern durch natürliche Zuchtauslese Formen mit weniger Schärfe gezüchtet, süß war die Paprika damals schon, Mensch schmeckte es nur nicht über die Schärfe.

Vielleicht hätte sich das auch ohne Zuchteingriff entwickelt, in weit größeren Zeiträumen so wie bei der Zirbelkiefer,möglich wäre es gewesen.

Unnatürlich wäre alles was einem Organismus das Überleben schwer macht, wie etwa wenn man Fell und Federn wegzüchtet und dem Organismus in freier Natur das Überleben unmöglich wäre.
Oder Hähnchen die so schwer sind das sie durch ihr eigenes Gewicht Schaden nehmen, Knochen brechen und Organe versagen wenn diese noch nicht einmal ausgewachsen sind.


Punkt sechs: Unsere Großteltern ernährten sich nicht besser

Ja,das stimmt größtenteils, schließlich war dies die Zeit der Industrialisierung und der Weltkriege.

Was hiermit oft etwas ungeschickt versucht wird, ist zu sagen dass eine Ernährung ohne moderne Snacks und Fertiggerichte beziehungsweise selbstgekocht mit frischen Zutaten einfach gesünder ist was Sie ja auch ansprechen.

Das es damals schon Panscherei und Skandale gab ist auch klar, Geldgier beschränkt sich auf kein Zeitalter.

Was man aber heute noch sehen kann bei den Völkern die ausreichend Nahrungund Krankenversorgung  haben und sich wie unsere Vorfahren ernähren, sie sind weitaus gesünder als unsere tierlastige, chemiegeschönte, moderne Zivilisation.

Nicht umsonst könnte man viele Beschwerden mit einer mehr 'ursprünglicheren' Ernährung bessern oder gar kurieren.
Interessanterweise sind sowohl reiche Altägypter, Römer und mittelalterliche Adlige von denselben 'modernen' Krankheiten befallen wie wir heutzutage.

Diese aßen große Mengen tierische Produkte, Weissmehl und Süßspeisen, so wie etwa wir heutzutage.
Mumien beziehungsweise Körperfunde/Skelette zeigen uns dass unsere modernen Beschwerden garnicht so modern sind.

Viele Bauern haben sich so eigentlich besser ernährt als das reiche Volk, da es aber Hungersnöte, Erntekatastrophen, Kriege und dergleichen gab, mangelte es oft an Nahrung, selbst sauberem Wasser.
Hätte das niedere Volk aber ausreichend Nahrung gehabt und wäre nicht den Unwillen der Natur und Herren unterworfen gewesen, wären diese wohl gesünder alt geworden als die hohen Herrschaften.



Da es jetzt etwas lang wird, folgt der zweite Teil alsbald.